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Reederei fragt "UN packaging codes"

Geschrieben von: PimNL

Reederei fragt "UN packaging codes" - 04.02.2021 17:22

Ich habe ein IMO Dangerous Goods declaration mit darauf "8 Gascylinder UN1962 Ethylene" (ansonsten richtig ausgefüllt) jetzt fragt der reederei "add UN packaging codes on DGD"; Was wäre deine Antwort?
Geschrieben von: M.A.T.

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 04.02.2021 19:10

Hallo, da gibt es doch den schönen Code "P200", oder wird dort an eine UN-Kennzeichnung nach 6.2.2.7.2 gedacht?
Bei solchen Ansinnen sollte man nachhaken, auch besten gleich nach der Randnummer im IMDG-Code fragen. Das kann bei der Reederei hektische Betriebsamkeit auslösen, oder die Antwort "unser System verlangt das so." Vielleicht hat die Reederei ja auch einen Gb, den man mit ins Boot holen kann?
Als nächste Stufe dann den Hinweis auf 6.1.1.1.1 geben.
Viel Erfolg, und bleiben's gesund.
M.A.T.
Geschrieben von: DJSMP

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 08.02.2021 10:38

Die meisten Reedereien akzeptieren IMO-Erklärungen nur, wenn die UN verpackungscodes zusätzlich zur Beschreibung der Versandstücke angegeben werden, z.B. "FIBREBOARD BOX (4G)". Das ist meistens leider nicht zu ändern.
Geschrieben von: M.A.T.

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 08.02.2021 11:03

Hallo, DJSMP,
was aber macht der Fragesteller, wenn der Reederei - wie hier - anscheinend unbekannt ist, daß es für Flaschen in Kl. 2 keine UN-Verpackungscodes gibt? Oder deren Software laienhaft programmiert ist oder schlechte Rohdaten enthält und diese Vorschriftenunterschiede nicht kennt? Darum ja meine ironischen Fundstellenangaben für die Diskussion. Ich halte "P200" ernsthaft für eine "befriedigende" Lösung. Haben Sie noch nen anderen Vorschlag?
Gruß und Gesundheit
M.A.T.
Geschrieben von: PimNL

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 08.02.2021 18:58

Hallo M.A.T. und DJSMP,
"wenn der Reederei - wie hier - anscheinend nicht bekannt ist, dass es keine UN-Verpackungscodes für Flaschen der Klasse 2 gibt?" Genau darum geht es.
Die Reedereien sind sehr beharrlich, dass ein UN-Verpackungscode angegeben werden muss, dass es keine Rolle spielt, welcher verpackungscode angegeben wird, damit die Sendung akzeptiert wird.
Wir fragen auch immer nach der IMDG Randnummer, unter der wir den Code finden können.
Die einzige Antwort, die Sie erhalten, ist, dass der Code angegeben werden muss. Ich werde den Rat beim nächsten Mal befolgen, um P200 aufzulisten.
Geschrieben von: Claudi

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 09.02.2021 12:10

Ich sage meinen Kunden, die Gasflaschen per See verschicken, sie sollen "gas cylinder acc. to PI200 (oder P200)" reinschreiben.

1-2 x im Jahr kommt trotzdem genau die Frage nach dem UN-Code und der "tolle" Vorschlag, doch "UN1A1" zu nehmen (Fass aus Stahl). No way, ohne mich!

Ich kenne die Software der Reedereien nicht aber da muss es doch irgendwas für Gasflaschen geben. ¯\_(ツ)_/¯
Stur stellen und groß und breit erklären, dass Gasflaschen keinen UN-Code haben, an den GB der Spedition/ Reederei verweisen, auf P200 verweisen hat bisher immer irgendwann geholfen, zumindest sind bisher alle Flaschen auf Reisen gegangen.
Geschrieben von: DJSMP

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 09.02.2021 13:42

Ursprünglich geschrieben von: M.A.T.
Hallo, DJSMP,
was aber macht der Fragesteller, wenn der Reederei - wie hier - anscheinend unbekannt ist, daß es für Flaschen in Kl. 2 keine UN-Verpackungscodes gibt? Oder deren Software laienhaft programmiert ist oder schlechte Rohdaten enthält und diese Vorschriftenunterschiede nicht kennt? Darum ja meine ironischen Fundstellenangaben für die Diskussion. Ich halte "P200" ernsthaft für eine "befriedigende" Lösung. Haben Sie noch nen anderen Vorschlag?
Gruß und Gesundheit
M.A.T.


Hallo M.A.T.,

ich hätte genauer lesen sollen. Ich habe überlesen, dass es um Gasflaschen geht. Bei mir wollte eine Reederei auch mal UN-Verpackungscodes für Glasflaschen als Innenverpackungen haben. Bei meinem Anruf fragte man mich, was denn der von mir zitierte IMDG-Code ist. wink
Das Problem ist, dass bei den Reedereien oder Agenten oftmals ungeschulte Laien in der Datenerfassung sitzen, was ich einen Skandal finde. Wir hatten das Thema hier schon mal. Die bedienen eine Datenerfassungssyoftware und die Software will auf Biegen und Brechen einen UN Code haben. Sonst geht da nix weiter. Und die Laien wissen nicht, wie sie das einzeln freigeben können.

Ich durfte mir bei meiner besseren Hälfte im Home-Office auch anschauen, wie die Erfassungssoftware eines großen bekannten Spditeurs arbeitet: Riesige Mengen einer Flüssigkeit (gefühlt 10000 Gefahrpunkte) im Nachlauf. Die IMO-Erklärung im Hauptlauf hat Brutto in kg ausgewiesen. Das wurde für den Nachlauf ins System gespült. System meldet einen Datenkonflikt und meckert "Flüssigkeiten müssen in Litern angegeben sein!" (wegen 1.1.3.6) und lässt die weitere Bearbeitung nicht zu. Der Bearbeiter muss hier ein händisches "Einzelapproval" auswählen und dem System erklären, dass die Einheit bei über 1000 Punkte Wurst ist. genauso verhält sich das mit den UN-Codes. Der Laie hat gelernt, wie er die Daten eingibt und nicht, was die Vorschriften sagen und wie er das dem System geben muss.
Geschrieben von: M.A.T.

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 09.02.2021 17:57

Werte Kollegen,
für was so eine VA alles gut sein kann.
DJSMP hat es wieder mal getroffen: Datentypisten sind nicht nach 1.3 geschult, und in Reedereien wird, soweit ich es mitbekomme, so gut wie nie kontrolliert. Vielleicht, weil dort das Büro des Justitiars nicht weit weg ist. Und ich bin unverändert der Meinung, daß GG-Software - und einige andere mit Sicherheitsauswirkungen - zertifiziert sein sollte. Nicht, weil durch solche menschlichen oder programmtechnischen Mängel die Sicherheit direkt litte. Nein, sondern weil durch solches Verhalten von Reederei-Mitarbeitern (bis hin zu Gb, die dann vielleicht einen Spagat machen müssen zwischen Loyalität und Fachwissen) bei den Versendern das Gefühl von Wurstigkeit entsteht. Und das ist schlimmer als einzelne Fehler in Software oder Verhalten.
Meine ganz persönliche Meinung als ex-Nautiker, der dann unter fehldeklarierten Containern leiden mußte. Kam übrigens in der konventionellen Fahrt weniger häufig vor, gefühlt.
M.A.T.
Geschrieben von: Claudi

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 17.02.2021 07:31

In Deutschland haben doch Reedereien sicher auch eine/n GB?
Und wäre ich GB einer Reederei, dann würde ich diese Dateneintipper:innen schon unterweisen (und wenn es in einem größeren Kontext ist wie "Wie gehe ich mit Software XYZ um" oder "Was bedeutet das alles, was ich hier eingebe". Und ich würde wohl auch die Software anschauen und hier Vorschläge machen, wenn diese z. B. veraltet ist, Angaben nicht zulässt etc.

Schon allein deshalb, weil das keinen guten Eindruck bei den Kunden, also den Versendern macht. Warum fragen die Reedereien/ Speditionen so komische Sachen, warum fordern die dies/ das (aktuell wohl beliebt: IMO-Erklärung bei nach SV188 freigestellten Lithiumbatterien), warum lerne ich in meiner GG-Schulung A und die Reederei sagt B?
Geschrieben von: DJSMP

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 18.02.2021 09:31

Ursprünglich geschrieben von: Claudi
In Deutschland haben doch Reedereien sicher auch eine/n GB?
Und wäre ich GB einer Reederei, dann würde ich diese Dateneintipper:innen schon unterweisen (und wenn es in einem größeren Kontext ist wie "Wie gehe ich mit Software XYZ um" oder "Was bedeutet das alles, was ich hier eingebe". Und ich würde wohl auch die Software anschauen und hier Vorschläge machen, wenn diese z. B. veraltet ist, Angaben nicht zulässt etc.

Schon allein deshalb, weil das keinen guten Eindruck bei den Kunden, also den Versendern macht. Warum fragen die Reedereien/ Speditionen so komische Sachen, warum fordern die dies/ das (aktuell wohl beliebt: IMO-Erklärung bei nach SV188 freigestellten Lithiumbatterien), warum lerne ich in meiner GG-Schulung A und die Reederei sagt B?


Hallo Claudi, das ehrt dich! Die Praxis sieht aber leider anders aus.

Die SV 188 IMDG-Code ist ein weiteres Beispiel. Der Datenerfasser kann SV 188 nicht verarbeiten, also will man eine IMO-Erklärung, damit das System weiter kommt.
Geschrieben von: StefanMUC1

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 18.02.2021 16:17

Ursprünglich geschrieben von: Claudi
In Deutschland haben doch Reedereien sicher auch eine/n GB?
Und wäre ich GB einer Reederei, dann würde ich diese Dateneintipper:innen schon unterweisen (und wenn es in einem größeren Kontext ist wie "Wie gehe ich mit Software XYZ um" oder "Was bedeutet das alles, was ich hier eingebe". Und ich würde wohl auch die Software anschauen und hier Vorschläge machen, wenn diese z. B. veraltet ist, Angaben nicht zulässt etc.

Schon allein deshalb, weil das keinen guten Eindruck bei den Kunden, also den Versendern macht. Warum fragen die Reedereien/ Speditionen so komische Sachen, warum fordern die dies/ das (aktuell wohl beliebt: IMO-Erklärung bei nach SV188 freigestellten Lithiumbatterien), warum lerne ich in meiner GG-Schulung A und die Reederei sagt B?


Ich glaub die Unterweisung bei den Reedern sieht so aus
"Wenn der Kunde nicht macht was Du willst, egal was für ein Schmarrn es ist.......dann sagst Du der Container bleibt stehen"
Geschrieben von: M.A.T.

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 18.02.2021 16:24

Würde zur derzeitigen Marktlage passen.
Gruß
M.A.T.
Geschrieben von: DJSMP

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 19.02.2021 11:35

Ursprünglich geschrieben von: StefanMUC1
Ursprünglich geschrieben von: Claudi
In Deutschland haben doch Reedereien sicher auch eine/n GB?
Und wäre ich GB einer Reederei, dann würde ich diese Dateneintipper:innen schon unterweisen (und wenn es in einem größeren Kontext ist wie "Wie gehe ich mit Software XYZ um" oder "Was bedeutet das alles, was ich hier eingebe". Und ich würde wohl auch die Software anschauen und hier Vorschläge machen, wenn diese z. B. veraltet ist, Angaben nicht zulässt etc.

Schon allein deshalb, weil das keinen guten Eindruck bei den Kunden, also den Versendern macht. Warum fragen die Reedereien/ Speditionen so komische Sachen, warum fordern die dies/ das (aktuell wohl beliebt: IMO-Erklärung bei nach SV188 freigestellten Lithiumbatterien), warum lerne ich in meiner GG-Schulung A und die Reederei sagt B?


Ich glaub die Unterweisung bei den Reedern sieht so aus
"Wenn der Kunde nicht macht was Du willst, egal was für ein Schmarrn es ist.......dann sagst Du der Container bleibt stehen"


Würde gern noch ergänzen:
"... dann sagst du der Container bleibt stehen und es kommen 100 EUR Kosten pro Tag, den der Container steht, auf den kunden zu!" wink
Geschrieben von: StefanMUC1

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 23.02.2021 10:34

Ursprünglich geschrieben von: DJSMP
Ursprünglich geschrieben von: StefanMUC1
Ursprünglich geschrieben von: Claudi
In Deutschland haben doch Reedereien sicher auch eine/n GB?
Und wäre ich GB einer Reederei, dann würde ich diese Dateneintipper:innen schon unterweisen (und wenn es in einem größeren Kontext ist wie "Wie gehe ich mit Software XYZ um" oder "Was bedeutet das alles, was ich hier eingebe". Und ich würde wohl auch die Software anschauen und hier Vorschläge machen, wenn diese z. B. veraltet ist, Angaben nicht zulässt etc.

Schon allein deshalb, weil das keinen guten Eindruck bei den Kunden, also den Versendern macht. Warum fragen die Reedereien/ Speditionen so komische Sachen, warum fordern die dies/ das (aktuell wohl beliebt: IMO-Erklärung bei nach SV188 freigestellten Lithiumbatterien), warum lerne ich in meiner GG-Schulung A und die Reederei sagt B?


Ich glaub die Unterweisung bei den Reedern sieht so aus
"Wenn der Kunde nicht macht was Du willst, egal was für ein Schmarrn es ist.......dann sagst Du der Container bleibt stehen"


Würde gern noch ergänzen:
"... dann sagst du der Container bleibt stehen und es kommen 100 EUR Kosten pro Tag, den der Container steht, auf den kunden zu!" wink


Super jetzt kenn ich den Kostensatz auch! - Danke!
Geschrieben von: DJSMP

Re: Reederei fragt "UN packaging codes" - 24.02.2021 10:11

Hab ich mir extra besorgt. 20 Füßer liegt wohl bei etwa 80 EUR und 40er bei 120 EUR pro Tag. wink
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