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24h-Number

Geschrieben von: Faltschachtel

24h-Number - 14.06.2021 12:38

Hallo zusammen,

immer wieder stoße ich auf folgendes Problem beim erstellen der Shippers Declaration.

Die Angabe einer 24h Notfallnummer wird nicht gefordert, also schreibe ich auch keine rein.
Betrieblich ist hierfür auch keine Nummer vorgesehen oder bereitgestellt. Insofern bin ich da fein raus.

Dann kommt aber das Transportunternehmen X und fordert mit Verweis auf die USG-12 die Angabe dieser Telefonnummer.
Da die Sendung aber nicht mal ansatzweise in die Nähe des amerikanischen Raums kommt, halte ich diese Anforderung für unbegründet.

Habe ich irgendetwas übersehen?

Ich habe höchstens eine Sendung im halben bis dreiviertel Jahr die nach IATA-DGR (es waren jetzt 3 Sendungen seit der Schulung die demnächst ausläuft)
vorbereitet werden muss und tue mich daher etwas schwer damit.


Danke und Grüße aus dem Norden
Geschrieben von: Claudi

Re: 24h-Number - 14.06.2021 12:53

Es könnte verschiedene Gründe haben:

Vielleicht fliegt eine US-Airline (oder es könnte eine US-Airline die Ware fliegen) --> USG-12
Vielleicht wird die Sendung über die USA drüber fliegen in deren Luftraum --> USG-12
Vielleicht wird die Sendung über die USA umgeschlagen, d.h. weil es keine Direktverbindung nach XYZ gibt, wird nach Art des Sammelgutverkehrs irgendwas in die USA geflogen und von dort aus weiter nach XYZ --> USG-12
Es kann auch sein, dass Transportunternehmen X (Spedition? Airline?) ne schwarz-weiß-Regelung hat und um die Nummer nicht zu vergessen diese jedes Mal fordert. Oder es ist Unwissenheit der Mitarbeitenden...

Da gibt es nun aus meiner Sicht folgende Möglichkeiten:

Beim Transportunternehmen nachfragen, wieso sie sich auf USG-12 beziehen.
Anderes Transportunternehmen nutzen.
Notfallnummer generell angeben (bedeutet natürlich Kosten, weil jemand die Nummer bereitstellen und besetzen muss).
Geschrieben von: gefahrgutbaer

Re: 24h-Number - 14.06.2021 13:31

Hallo,

Claudi hat ja schon diverse Konstellationen aufgeführt.
Zusatzerklärung - bei Verwendung einer US-Airline, wie z. B. Fedex, befindest Du Dich auf US-Amerikanischen Hoheitsgebiet.
In dem Moment greifen die Ländervorschriften der USG

Gruß
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 15.06.2021 11:22

Hallo Claudi, hallo gefahrgutbaer,

danke für die schnellen Antworten.
Ich hatte nicht bedacht, dass nur weil ein Unternehmen amerikanische Wurzeln hat, das auch gleichzusetzen ist mit amerikanischem Hoheitsgebiet.
Gibt es hierzu irgendetwas schriftliches damit ich weiß, wo ich nach solchen Regelungen suchen muss?

Danke und Gruß
Geschrieben von: gefahrgutbaer

Re: 24h-Number - 15.06.2021 12:05

Hi,

abgesehen von der jeweiligen Nationalen Gesetzgebung (in DE z. B. das Luftsicherheitsgesetz in Verbindung mit dem StGB und dem BGB) ist das, meine ich, im Chicagoer Abkommen verankert.

Gruß
Geschrieben von: M.A.T.

Re: 24h-Number - 15.06.2021 12:25

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel

Gibt es hierzu irgendetwas schriftliches damit ich weiß, wo ich nach solchen Regelungen suchen muss?
Danke und Gruß


Hallo
Siehe dazu 49 CFR §§ 172.604 und 175.33.
Auch hier die Rechtsgrundlage ICAO-TI beachten!
Gruß
M.A.T.
Geschrieben von: Claudi

Re: 24h-Number - 15.06.2021 12:48

IATA DGR 2.8.1.1.2
Geschrieben von: gefahrgutbaer

Re: 24h-Number - 15.06.2021 13:02

Ursprünglich geschrieben von: Claudi
IATA DGR 2.8.1.1.2


tired manchmal ist die Lösung so nah.... wink
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 15.06.2021 13:12

Hallo M.A.T.,

mir ging es bei der Frage nicht mehr um die Rechtsgrundlage der 24h Nummer, sondern vielmehr darum, woher ich wissen soll, auf welcher Rechtsgrundlage
das mit der Beförderung beauftragte Unternehmen agiert, also sprich, wie bei FedEx, dass alle Sendungen nach IATA-DGR/ICAO-TI vorbereitet werden müssen (schreibt nicht jeder auf seine Homepage)
und über welches Hoheitsgebiet dieses Transportunternehmen abgewickelt wird. Bei FedEx war es mir nicht bewusst, da ich in diesem speziellen Fall eine Sendung von Deutschland nach Australien habe.

Dazu kommt, dass das Internet oft die einzige Informationsquelle für mich darstellt, sowohl aufgrund der Unwissenheit der vorgeschalteten Abteilungen, als auch wegen der Kurzfristigkeit
(reguläre Bearbeitungszeit für Gefahrgut liegt oft unter 3 Stunden für Kommissionierung, Verpackung, Dokumentation).

Dazu kommt dann noch meine fehlende Erfahrung, weil Gefahrgut in der Regel über Straße geht und Luft dann einen Sonderfall darstellt in den ich mich jedesmal von neuem Einarbeiten darf.
Ich habe nur die aktuelle deutsche Fassung der IATA-DGR vorliegen, also neben ADR, und IMDG-Code.

Ich danke trotzdem für deine Antwort smile
Geschrieben von: M.A.T.

Re: 24h-Number - 15.06.2021 14:48

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel

mir ging es bei der Frage nicht mehr um die Rechtsgrundlage der 24h Nummer, sondern vielmehr darum, woher ich wissen soll, auf welcher Rechtsgrundlage
das mit der Beförderung beauftragte Unternehmen agiert, also sprich, wie bei FedEx, dass alle Sendungen nach IATA-DGR/ICAO-TI vorbereitet werden müssen (schreibt nicht jeder auf seine Homepage)
und über welches Hoheitsgebiet dieses Transportunternehmen abgewickelt wird. Bei FedEx war es mir nicht bewusst, da ich in diesem speziellen Fall eine Sendung von Deutschland nach Australien habe.

Hallo, das kann Ihnen nur das jeweilige Unternehmen sagen. Zumal das Routeing der Maschinen ja auch einmal kurzfristig geändert werden kann und der Operator wohl sicherheitshalber alle Anforderungen berücksichtigt, die infrage kommen könnten.
Übrigens hat die angeführte DGR Rechtskraft nur insoweit, als sie über die Beförderungsbedingungen des Unternehmens eingebunden ist und über die Anforderungen der TI hinausgeht. Was in diesem Fall aber nicht entscheidend wäre, weil FE als US-Unternehmen dem 49 CFR unterliegt, so wie die Lufthansa dem dt. Recht unterliegt.
Das tägliche Nachschauen bei ICAO und IATA, was sich gerade wieder ein Operator ausgedacht haben mag, ist ja leider notwendig. AUS hat m.W. derzeit keine 24h-Verpflichtung, Auf die Schnelle habe ich jetzt auch bei FE keine Operator Variation mit allg. Notfallnummer gefunden; kann Ihre Frage also gut verstehen.
Viel Erfolg
M.A.T.
Geschrieben von: Nico

Re: 24h-Number - 15.06.2021 21:14

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel
Hallo M.A.T.,

mir ging es bei der Frage nicht mehr um die Rechtsgrundlage der 24h Nummer, sondern vielmehr darum, woher ich wissen soll, auf welcher Rechtsgrundlage
das mit der Beförderung beauftragte Unternehmen agiert, also sprich, wie bei FedEx, dass alle Sendungen nach IATA-DGR/ICAO-TI vorbereitet werden müssen (schreibt nicht jeder auf seine Homepage)
und über welches Hoheitsgebiet dieses Transportunternehmen abgewickelt wird. Bei FedEx war es mir nicht bewusst, da ich in diesem speziellen Fall eine Sendung von Deutschland nach Australien habe.

Dazu kommt, dass das Internet oft die einzige Informationsquelle für mich darstellt, sowohl aufgrund der Unwissenheit der vorgeschalteten Abteilungen, als auch wegen der Kurzfristigkeit
(reguläre Bearbeitungszeit für Gefahrgut liegt oft unter 3 Stunden für Kommissionierung, Verpackung, Dokumentation).

Dazu kommt dann noch meine fehlende Erfahrung, weil Gefahrgut in der Regel über Straße geht und Luft dann einen Sonderfall darstellt in den ich mich jedesmal von neuem Einarbeiten darf.
Ich habe nur die aktuelle deutsche Fassung der IATA-DGR vorliegen, also neben ADR, und IMDG-Code.

Ich danke trotzdem für deine Antwort smile


Hallo faltschachtel, ich habe die iata jetzt gerade nicht bei der Hand, aber ich bin mir fast zu 99% sicher dass bei den Airline Abweichungen für Feder die notfallnummer fix verlangt wird.
Da ja die Meisten Airlines Mitglied bei iata sind, muss das nicht extra auf deren Homepage angeführt werden. Man muss Sendungen immer iata konform übergeben und dazu zählt neben den zu beachtenden länderabweich7ngen auch die airlineabweichungen.

Lg
Nico
Geschrieben von: Claudi

Re: 24h-Number - 16.06.2021 06:34

Federal Express hat tatsächlich keine separate Abweichung mit 24h-Notfallnummer.
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 16.06.2021 07:06

Hallo Nico,

die 24h Nummer wird im aktuellen Fall (PI 965-IA) nicht durch eine FX Abweichung, sondern durch die USG-012 vorgeschrieben.
Und das diese Abweichung (USG-012) unter anderem auch im Versand von Deutschland nach Österreich anzuwenden ist, nur weil man mit FedEx versendet, war mir eben nicht bewusst.


Ich danke nochmals allen für ihre Beiträge.
Gruß
Geschrieben von: DJSMP

Re: 24h-Number - 19.07.2021 12:32

Im zitierten Abschnitt von Claudi ist ersichtlich, dass immer auch der Staat der Airline (Staat in dem die Airline registriert ist) mit berücksichtigt werden muss. Mit FedEx fliegt die Sendung von Deutschland nach Australien mit großer Wahrscheinlichkeit über Fort Worth als Drehkreuz. Das ist natürlich kein non-stop Flug. Es wird umgeladen. Und deshalb müssen die Abweichungen der USA mit berücksichtigt werden.
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 19.07.2021 13:49

Hallo DJSMP,

die Sendung hat folgende Route genommen:

Deutschland > Frankreich > China > Singapur > Australien

Da war also abgesehen vom Transportunternehmen kein amerikanischer Boden involviert. Glücklicherweise ist auch alles gut gegangen, auch wenn die Lithium-Batterien in der Sendung echt leiden mussten.
Leider muss unsere Standardbatterie alle 6 Wochen pflegegeladen werden. Wenn diese nun für den Luftversand auf 30% zwangsentladen werden und dann noch 2 Wochen abholbereit stehen, weil kein
Transportunternehmen die Sendung auf Palette transportieren will/kann und am Ende die Reise des Materials bis zum Kunden nochmal 2 Wochen dauert, dann kann ich mir vorstellen, dass hier eine gewisse Tiefenentladung vorlag.
Geschrieben von: DJSMP

Re: 24h-Number - 20.07.2021 13:27

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel

Da war also abgesehen vom Transportunternehmen kein amerikanischer Boden involviert.


Gut, dann fiel das mal aus der Reihe. Aber ich wollte ja erklären, warum die Regel in 2.8.1.1.2 so ist wie sie ist. wink
Geschrieben von: Floridacargocat

Re: 24h-Number - 20.07.2021 14:08

"kein amerikanischer Boden involviert". Das Routing ging nicht ueber die USA, aber wenn ein amerikanisches Unternehmen und evtl. auch ein amerikanisches Flugzeug mit N-Registrierung involviert ist, dann kommt USG-2 zum tragen.
Naeheres siehe unter 49 CFR 172.600 - 604.
Da man als Versender selten weiss, wie das Routing (und betroffenen Laender und unterschiedliche Anforderungen bezueglich Emergency Contact Number) sind, ist es immer besser, diese Nummer parat zu haben. Es gibt auch in Deutschland solche Serviceunternehmen
Gruss aus Florida
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 21.07.2021 06:00

Moin zusammen,
ich weiß nicht, ob ich es schon mal irgendwo geschrieben hatte, aber das Problem ist nicht, dass ich die Nummer nicht angeben will.
Wenn es nach mir ginge, würde ich sie grundsätzlich auf alles schreiben, was das Haus verlässt.
Eher ist es so, dass ich vom Unternehmen keine Telefonnummer bereitgestellt bekomme um diese anzugeben.

Alternativ hieß es mittlerweile "das kann der AfterSalesService machen, die sind eh in Bereitschaft". Die kennen aber die Sendungen nicht und haben keinen Zugriff auf die Sendungsspezifischen Daten.
Und jedes Mal alles weiterzuleiten ist in meinen Augen nicht zielführend, da hier auch sprach- und fachliche Defizite herrschen.
Geschrieben von: DJSMP

Re: 24h-Number - 21.07.2021 06:39

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel
Moin zusammen,
ich weiß nicht, ob ich es schon mal irgendwo geschrieben hatte, aber das Problem ist nicht, dass ich die Nummer nicht angeben will.
Wenn es nach mir ginge, würde ich sie grundsätzlich auf alles schreiben, was das Haus verlässt.
Eher ist es so, dass ich vom Unternehmen keine Telefonnummer bereitgestellt bekomme um diese anzugeben.


Aber da weisst du ja dann als geschulte Person, dass das nicht geht und würdest nun in der Zukunft auch keine DGD unterschreiben, bis eine Nummer da ist. So einfach ist das.

Externe Dienstleister, die das anbieten, sind dir bekannt? Ansonsten kann ich dir per PN gern paar zuarbeiten.
Geschrieben von: Faltschachtel

Re: 24h-Number - 21.07.2021 07:13

Ich weiß, dass dies kein Zustand ist und trotzdem bin ich nach wie vor auch nur ein Angestellter des Unternehmens, der seinen Job behalten möchte.
Externe Dienstleister sind keine Alternative, die kosten ja interessanterweise Geld und das will man unter keinen Umständen ausgeben, weil man es für nicht notwendig ansieht.
Ich habe auch aus reiner Verzweiflung heraus meine Private Telefonnummer auf der SD angegeben, damit die Sendung das Haus verlassen kann.
Geschrieben von: M.A.T.

Re: 24h-Number - 21.07.2021 10:33

Hallo, Faltschachtel
Falls privat angerufen wird gilt m.W. auch, daß Sie Zugriff auf die Sendungsdaten haben müssen. Nur als Hinweis.
Gruß und Glück!
M.A.T.
Geschrieben von: DJSMP

Re: 24h-Number - 21.07.2021 12:37

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel
Ich weiß, dass dies kein Zustand ist und trotzdem bin ich nach wie vor auch nur ein Angestellter des Unternehmens, der seinen Job behalten möchte.
Externe Dienstleister sind keine Alternative, die kosten ja interessanterweise Geld und das will man unter keinen Umständen ausgeben, weil man es für nicht notwendig ansieht.
Ich habe auch aus reiner Verzweiflung heraus meine Private Telefonnummer auf der SD angegeben, damit die Sendung das Haus verlassen kann.


Den Job wollen wir möglichst alle behalten, wenn wir nicht gerade auf der Suche nach etwas Neuem sind. Aber so hoch bezahlt werden kann dein Job gar nicht, dass du das DOT freiwillig nachts um 3 bei dir zu Hause anrufen lässt! Und so schlecht sieht die aktuelle Situation für einen (neuen) Job auch nicht aus, als dass man nicht sagen könnte: Wir schließen jetzt für (ab) 2.000 EUR (je nach Anzahl der Produkte) einen Jahresvertrag mit Dienstleister XY ab, ansonsten geht hier keine See- und Luftfrachtsendung mehr raus!

Wenn du Anbieter brauchst, schreib mir bitte eine PN. Du kannst ja erstmal Angebote einholen. Das ist gratis und tut niemandem weh!
Geschrieben von: gefahrgutbaer

Re: 24h-Number - 21.07.2021 14:08

Hallo Faltschachtel,

Ursprünglich geschrieben von: Faltschachtel
Ich weiß, dass dies kein Zustand ist und trotzdem bin ich nach wie vor auch nur ein Angestellter des Unternehmens, der seinen Job behalten möchte.
Externe Dienstleister sind keine Alternative, die kosten ja interessanterweise Geld und das will man unter keinen Umständen ausgeben, weil man es für nicht notwendig ansieht.
Ich habe auch aus reiner Verzweiflung heraus meine Private Telefonnummer auf der SD angegeben, damit die Sendung das Haus verlassen kann.


In der Hoffnung das es ein wenig hilft schicke ich Dir gleich einen Link.
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