Hallo,
ich möchte mit anderen Experimentiermaterialien per Post Brennspiritus versenden.
Es werden nur kleine Mengen von jeweils 35-50 ml pro Paket sein.
Welche Art von Flaschen (Material, Verschluss) ist hierfür zulässig?
Wie muss ich die Flaschen (zusätzlich zu der entsprechenden roten Raute) noch kennzeichnen? Muss ich irgendwelche Unterlagen beilegen?
Ich bin da ziemlich ahnungslos und freue mich über jeden Tipp.
Vielen Dank!
jukrali

Hier findest du die Gefahrgut-Versandvorschriften der DHL:

http://www.dhl.de/de/express/versenden/versandberatung/gefahrgut.html

Das große Stichwort ist (meine Empfehlung): Kapitel 3.4 ADR, Versand nach Begrenzter Menge/ Limited Quantities.

Menge von 50 ml je Paket ist absolut OK (ich nehme an, es handelt sich um UN1170 ETHANOL (ETHYLALKOHOL), 3, II ?) - es wären je Innenbehältnis 3 Liter möglich. Das Innenbehältnis muss keine spezielle Zulassung haben - nur dicht, stabil, gut verschlossen etc. Das Material darf nicht durch den Inhalt angegriffen werden - Plastikflaschen wären denkbar (keine Lebensmittebehältnisse). Die Flaschen selbst müssen gefahrgutrechtlich nicht gekennzeichnet werden (wohl aber nach Gefahrstoffrecht für den Umgang).

Die Flache(n) kommt/kommen in eine stabile, saubere Außenverpackung (z. B. Karton), die am Ende gut verschlossen wird. Auch diese Außenverpackung muss keine spezielle Zulassung od. ähnl. haben. Sie darf maximal 30 kg brutto wiegen. Du kannst entweder nur den Spiritus (in Flaschen) dort reingeben oder auch noch andere Artikel. Achte auf entsprechende Polsterung/ Ausfüllung von Freiräumen und Schutz der Innenbehältnisse.

Karton wird dann nicht mit dem Gefahrzettelmuster für Klasse 3 (rote Raute mit Flamme) gekennzeichnet sondern mit einer Raute (10 x 10 cm, schwarzer Rand mit 2 mm Linienstärke) in die die UN-Nummer des Gefahrgutes (siehe Sicherheitsdatenblatt Punkt 14, ich denke es ist UN 1170) eingetragen wird. Zeichenhöhe mind. 6 mm. Außerdem müssen Ausrichtungspfeile auf zwei gegenüberliegenden Seiten angebracht sein.

Ich gehe dabei davon aus, dass sich keine weiteren Gefahrgüter in dem Paket befinden.

Für den Straßentransport ist keine Dokumentation erforderlich - bei der Post wird natürlich auch einiges geflogen - da würde ich mal bei DHL nachfragen.

Habe mal eine Vorlage für die Raute angehängt - halt nur noch die UN-Nummer eintragen.
Hier findest du z. B. ein Merkblatt (IHK Schwaben) mit den Erfordernissen und Abbildungen (pdf): http://www.schwaben.ihk.de/dokumente/merkblaetter/M45143.pdf

Ich hoffe, dass das weiterhilft.

Hallo Claudi,
vielen Dank für diese umfassende Antwort.
Das hilft mir schon sehr viel weiter.
Wenn ich alles durchgearbeitet habe und noch Fragen auftauchen sollten (was ich auf den ersten Blick nicht glaube), melde ich mich wieder.
Viele Grüße
jukrali