Ein LKW Fahrer hat mir berichtet, dass es in Getreidemühlen zur Ungezieferbekämpfung üblich ist, etwa 1 - 2 mal im Jahr die Produktionsräume zu versiegeln und mit Blausäuregas zu fluten.
Er hat nun beobachtet, dass dieses hochgiftige (?) Gas unbeaufsichtigt und frei zugänglich gelagert wird. Jedermann könnte sich da bedienen.
Guten Morgen.
Erzählt wird viel ...
Als Begasungsmittel für Getreideprodukte (Vorratsschutz) wird in der Regel Phosphin (Phosphorwasserstoff), seltener Sulfuryl(di)fluorid eingesetzt. Auch Kohlendioxid kommt zum Einsatz. Für Methylbromid ist in DE die Zulassung mittlerweile ausgelaufen.
Eine Begasung einer kompletten Mühle wurde IMHO zuletzt 2000 durchgeführt (extremer, teuerer Aufwand, das gesamte Gebäude muss luftdicht eingepackt werden!). Normalerweise werden heute nur die Silos begast (leichter abzudichten), Produktionsräume werden mit Verneblungsprodukten, z.B. auf Pyrethrin-Basis, behandelt.
Begasungen dürfen nur von Personen durchgeführt werden, die einen Befähigungsnachweis nach TRGS 512 besitzen, hier sind auch die Lagerungsvorschriften aufgeführt.
Blausäure wurde häufig im Bautenschutz/Holzschutz eingesetzt, allerdings ist mir kein Betrieb bekannt, der dies (nach diversen tödlichen Unfällen mit Unbeteiligten) heute noch durchführt.