Hallo zusammen,

angehängtes Bild zeigt eine Palette, die durch Wickelfolie beschädigt worden sein soll.
Gewickelt wird maschinell.
Die Kartons enthalten Flaschen aus Kunststoff zu je 1 Liter.
Über das weitere Innenleben der Kartons weiß ich nichts, die kamen so vom Hersteller.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wickelmaschine diese Beschädigungen verursacht.

Hat jemand da mehr Erfahrung aus der Praxis?

Hallo,
ich habe einige Jahre im Lager gearbeitet und kann bestätigen das dass eine typische Beschädigung von zu straff gewickelter Folie ist.

Hey Andreas,

auch ich kann bestätigen, dass es wie ein typischer Schaden durch Folie aussieht.
Wenn die Folie straff gewickelt wird kann das sehr gut passieren.
Ich selbst sehe das auch immer wieder bei uns in der Halle bei Sendungen die von Kunden so angeliefert werden.

Wenn die Kartons im Inneren nicht komplett gefüllt sind, dann gibt die Kartonwand gerne nach und drückt sich dann so ein.

LG

Korrekt.
Passiert speziell dann, wenn versucht wird, mit Hilfe der Wickelfolie Ladungssicherung zu betreiben, also die Ware auf der Ladeeinheit "sicher" zu befestigen und mit dem Ladungsträger zu verbinden (anstatt andere Sicherungsmittel, wie z.B. Spannbänder, zu verwenden). Funktioniert in der Regel nicht und kartonierte Ware wird zusammengedrückt.
In der Baustoffindustrie gibt es entsprechend zertifizierte (geprüfte) Lösungen mit vorgereckter Wickelfolie und Schrumpfhauben.

Definitiv nicht, die Sendung hängt auch beim Luftfrachtspediteur fest und wird jetzt neu gepackt..

Danke für eure Einschätzung.
Das hatte ich so nicht erwartet. Jetzt muss ich mal schauen, wie wir das zukünftig handhaben.
Heute würde ich eine der Kisten aus Pappe, die so vom Lieferanten kamen, zur Prüfung öffnen, und ggf. neu packen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Hohlräume nicht ausgefüllt wurden. Kantenschutz an den Ecken wird hier sicher auch nicht helfen.
Was ich merkwürdig finde: bisher hatten wir noch keine Schäden durch Wickelfolie, auch nicht an normalen Kartons. Und hier haben wir ja 4G-Kisten, die widerstandsfähiger sind. Nur bändern geht auch nicht, da die Verpackung manipulationserkennbar ausgeführt sein muss.

Hallo zusammen,

wir haben bei uns im Unternehmen ein ganz ähnliches Problem. Bei uns handelt es sich jedoch um eine Verkaufsverpackung, die aus verschiedenen Gründen (Versicherung, Garantie, Qualität usw.) nicht umgepackt werden darf.

Die Ware kommt aus den USA per Luftfracht zu uns – in einem Overpack, bei dem man aufgrund der verwendeten Folie mögliche Schäden nicht direkt erkennen kann.

Wir versenden die einwandfreie Ware anschließend weiter – per Straße, See und auch Luft.

Meine Frage ist:
Was ist eurer Meinung nach – insbesondere im Lufttransport – noch als geeignet für den Weitertransport anzusehen, und wo ist die Grenze zu „nicht mehr zulässig“?

Wir nutzen den Leitfaden zur Beurteilung mängelhafteter Versandstücke im Luftverkehr als Orientierung.

Nach Anweisung meiner Kollegen werden jedoch auch solche Versandstücke, die laut Leitfaden nur als „einfache Mängel“ eingestuft werden, bei uns als „nicht für den Weitertransport geeignet“ aussortiert und vernichtet.

Was ist eure Meinung dazu?

Hallo Ivan,

eine Weiterbeförderung bereits beförderter Versandstücke ist immer heikel, gerade wenn es sich um Pappkisten, Alu oder ähnliche leicht zu verformende Verpackungen handelt. Eine abschließende Meinung für "nicht mehr zulässig" wirst du nicht bekommen. Zwar kannst du den schon von dir zitierten Leitfaden ins Feld führen. In der Regel wirst du damit aber beim Checker argumentativ nicht weiter kommen. Wenn der sagt, dass die Verpackung für ihn so beschädigt ist, dass sie nicht weiter befördert werden darf, dann ist das so. Und machen wir uns nichts vor: Wenn ich die Bilder in diesem Leitfaden bei den Stahlfässern sehe, habe ich den Eindruck, dass jemand die Fotos wild auf die Schädigungsstufen verteilt hat. Viel kann man sich da nicht nehmen.

Ich sehe bei der Weiterbeförderung noch ein ganz anderes Problem. Ihr seid Versender (und übernehmt die Verpackerpflichten) und müsst auf der DGD erklären, dass auch beim Einpacken alles richtig gemacht wurde.

Ich nehme an, dass es sich um zusammengesetzte Verpackungen handelt und sich das Gefahrgut in Innenverpackungen befindet. Zusammengesetzte Verpackungen müssen immer im versandfertigen Zustand einschließlich der verwendeten Innenverpackungen geprüft sein. Fast immer braucht es für die endgültige Konstellation Nachprüfungen (oder in Deutschland Kurzprüfungen).
Schaut ihr denn in die Kisten rein? Liegen euch die Zulassungsscheine und die Prüfberichte für diese (wahrscheinlich) US-Verpackungen vor? Gleicht ihr ab, ob der US-Verpacker "richtig" eingepackt hat?

Ansonsten sehe ich die ganze Konstellation mit diesem "Weiterversand" als schwierig. Nur die Pappkisten ungeprüft mit einer neuen DGD weiterschicken in der Hoffnung, dass der US Verpacker schon richtig eingepackt haben wird, wäre definitiv zu wenig!

Hallo, das erste Bild zeigt nicht weiterverwendbare Verpackungen, das zweite ist grenzwertig aus meiner Sicht. Kurze Auslieferungsstrecke auf der Straße würde wohl gehen, längere Fahrt oder Luft/See nein.
Gruß
M.A.T.