@ Mavo
Es ist richtig, dass die ursprüngliche Idee war, die Unfallmerkblätter/Schriftlichen Weisungen (UMB) ausschließlich für den Fahrer vorzusehen, während die Notfall-Einsatzkräfte sich eigener Informationssysteme bedienen sollten. Doch die Praxis sieht - wie so häufig - anders aus.
Generell ist nicht garantiert, dass am Ort eines Gefahrgutunfalls auch sofort eine Schwerpunkt-Feuerwehr verfügbar ist (die mit den ERICards oder der online-Datenbankabfrage). Meist sind es Freiwillige Wehren, die als erste zum Unfallort kommen. Und obwohl diese hoch motiviert und persönlich engagiert sind, können sie durchaus auf die Basisinformationen eines UMB angewiesen sein.
Noch viel mehr gilt dies in Ländern, wo der Begriff "ERICards" ein Fremdwort ist. So großflächig ist die Verteilung dieser Feuerwehr-Merkblattsammlungen nun auch wieder nicht. Insofern kann es sehr hilfreich sein, wenn auf dem Fahrzeug UMB in möglichst allen Landessprachen sind.
Einen weiteren Punkt sollte man bei der Sprachauswahl auch nicht außer Acht lassen: Wie will der Fahrer dem ausschließlich des Bulgarischen mächtigen Kontrollorgan plausibel machen, dass er als spanischer Staatsangehöriger ein spanisches Unfallmerkblatt dabei hat? O.K. - auch das blanke Theorie - vermutlich werden die UMB nur in den deutschsprachigen Ländern so penibel kontrolliert.
Also - immer alle in Frage kommenden UMB mitliefern - dann klappt es auch mit dem Kontrollorgan (und spart Ärger, Zeit und Bußgeld). Bei dem heute mitzuführenden Papierstapel kommt es doch auf ein paar Unfallmerkblätter mehr oder weniger nicht an.