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Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig #33721 16.10.2022 17:51
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dieElster Offline OP
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Ich habe aktuell eine Frage zum Thema Zulassungen von Verpackungen, im Detail wie folg:

Ich arbeite für einen Hersteller, der pharmazeutisch Prozesslösungen wie gering konzentrierte Natronlaugen (zum Beispiel 4%, UN1824) herstellt und aufgrund der sterilen Anforderungen muss diese in einen gamma sterilen Einwegbeutel (200 Liter) gefüllt werden.

Da es sich um Gefahrgut handelt muss dieser Beutel in einem dafür zugelassenen Fass transportiert werden.

Bei der Art des Fasses muss es sich um ein Deckelfass handeln da der inneliegende Beutel (nicht fest mit dem Fass verbunden) in das Fass vor Befüllung in einem Reinraum eingelegt werden muss.

Jetzt zu meiner Frage;

Wir haben einen Lieferanten identifiziert, der ein Deckelfass 212 Liter anbietet, welches für Gefahrgut (flüssig) eine Zulassung hat.

Da wir jedoch einen Beutel in das Fass legen, bevor es befüllt wird, bin ich mir nicht sicher, ob das Fass dadurch die Zulassung verliert und man eine neue Zulassung beantragen muss. Ich bekomme hier sehr unterschiedliche Antworten…

Ich würde mich über ein Feedback sehr freuen.

Herzlichen Dank.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: dieElster] #33722 16.10.2022 20:10
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Claudi Online
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Ich würde empfehlen, das konkret mit dem Lieferanten dieses Fasses bzw. dem Hersteller bzw. mit der Behörde zu besprechen, die die Zulassung erteilt hat - welche das ist, steht auf dem Zulassungsschein.

Ihr würdet dadurch etwas an dem Zustand, in dem das Fass zugelassen ist, verändern. Ob das jetzt irgendwas negativ beeinflussen kann (z. B. Dichtigkeit Deckel), sollten Spezialisten beurteilen, die das Fass und deren Zulassung kennen.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: dieElster] #33723 17.10.2022 09:18
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JanRo Offline
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Moin,

Beutel in Fass hört sich für mich nach einer zusammengesetzt Verpackung an. Dann käme man mit der Verpackungsanweisung P001 in Konflikt.

Die P001 ist für UN 1824 bei jeder Verpackungsgruppe vorgeschrieben und begrenzt die Kunststoffinnenverpackung (wo der Beutel wohl drunter fällt) auf ein maximales Volumen von 30 L.
Das Fass muss dabei, wie schon richtig erkannt, bauartgeprüft sein.

Ich würde zu dieser Einschätzung aber noch weitere Rückmeldungen abwarten.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: JanRo] #33724 17.10.2022 09:37
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Claudi Online
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Das könnte aber auch nur eine "Innenauskleidung" sein, wie z. B. bei ASP (IBC) im Abfallbereich üblich. Auch bei Kleber in 200L-Fässern habe ich das schon gesehen.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: Claudi] #33725 17.10.2022 09:42
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JanRo Offline
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Genau, da hab ich grad 4.1.1.2 auf dem Schirm. Durch die Reinheitsanforderung könnte eine Erforderlichkeit i.S.v. 4.1.1.2 ADR gegeben sein. Die RSEB konkretisiert das jedenfalls nicht.

Auch wenn die Vorschrift eher auf gefährliche Reaktionen, Permeation etc. etc. abzielt; also auf vom Stoff ausgehende Gefahren. Das ist im Abfallbereich sicherlich notwendig; auch wenns vielleicht im Einzelfall nur der Vorsicht dient, ist hier der Erforderlichkeitsbegriff i.S.v. 4.1.1.2 ADR wohl erfüllt.

Wenn man über diese Vorschrift geht, dürfte das die Bauartzulassung für flüssige Stoffe aber nicht beeinflussen, oder? Diese wird ja auf den Stoff ausgestellt, welche unmittelbar in Berührung mit dem Fass kommt. Eine Auskleidung ist eine Option, die (systematisch) aufgrund besonderer Stoffeigenschaften (4.1.1.2 a) - c)) notwendig wird und deswegen eingesetzt wird.

Zuletzt bearbeitet von JanRo; 17.10.2022 09:51.
Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: dieElster] #33726 18.10.2022 07:52
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tsteinhauser Offline
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Hallo,

es gibt zwei Varianten:
a) der Inliner wird im Fass verschlossen und dann kommt der Deckel drauf --> keine Auswirkungen auf die Zulassung, kann so mit der entsprechenden Flüssigkeitszulassung des Fasses transportiert werden
b) der Inliner wird über die Bordur gezogen und dann kommt der Deckel drauf mit Spannring --> das hat natürlich Einfluss auf die Eigenschaften bei Falltest, Hydr. Innendruckprüfung und Dichtheitsprüfung. Deshalb muss in diesem Fall das Fass auch in einer solchen Kombination bei der Bauartprüfung getestet werden.
Also,, wenn a): kein Problem, wenn b): beim Fass-Lieferanten nachfragen, ob das Fass so geprüft wurde (manche Lieferanten haben dies im Programm). Alternativ bei der BAM, Herrn Wienecke nachfragen, wer solche Deckelfässer (mit Inliner über Bordur getestet) im Programm hat..

Viele Grüße

Thomas

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: tsteinhauser] #33727 18.10.2022 13:01
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Nitro Offline
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Hallo Zusammen

In der sterilen Fertigung werden gerne Single-Use-Beutel verwendet.
Das muss man sich wie einen riesigen Infusionsbeutel vorstellen.
Der kommt dann im Reinraum in irgend eine Edelstahl-Kiste rein die dann da noch verschlossen wird.

Im Lebensmittelbereich kommt für Süssmost etc. ein Ähnliches System zum Einsatz, da heisst das wohl "Bag in Box".

Spannend das man das auch für Gefahrgut machen will.
Da wäre die Anwendung von 4.1.1.2 in Kombination mit einem Deckelfass mit Flüssigkeitszulassung m.E. Sinnvoll.
Dass der Bag zwischen Fass und Deckel eingeklemmt werden soll, kann ich mir kaum vorstellen.

Achtung: Es kann sein das der Bag beim Transport reisst, das Fass sollte also gegen den Stoff beständig sein.

Gruss
Nitro

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: dieElster] #33731 20.10.2022 20:06
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Erstmal herzlichen Dank für das zahlreiche Feedback und den nützlichen Input.

Ich habe mittlerweile den ganzen Markt gescreent und kann niemanden identifizieren der eine Kombi Verpackung
Bag in Deckel-Fass mit Zulassung für Gefahrgut in der Art anbietet.

Bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass unsere Wettbewerber dies auch ohne eine erweiterte Kombi Zulassung machen und sich auf standard Zulassung des Fasses beziehen.

Selbst wenn es jemanden geben werde, könnten wir das auch auch gar nicht einsetzen, Da wir den sterilen Bag zwingend im Reinraum in das Deckelfass einlegen müssen, um die geforderte Qualität aufrechtzuerhalten. Dies kann kein Fasshersteller für uns übernehmen.

Lieferanten die Deckelfässer für flüssige Gefahrgüter
in der Range von 60-120-220 Litern anbieten, haben wir identifiziert.

Nur bekommen wir hier keine verwertbare Info, ob wir unseren Beutel hier einlegen dürfen ohne,dass die Zulassung dadurch gefährdet wird.

Selbst die BAM war sich hier unsicher und musste beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr nachfragen und bekam eine erste Einschätzung, dass hier wohl eine extra Zulassung notwendig sei.

Das würde einen riesen Rattenschwanz nach sich ziehen. Zulassung, Lagertest, Falltest, Drucktest, Audit durch die BAM
monatliche Prüfungen und dies angeblich für kedenwinzlenen Stoff, denn es bleibt ja nickt bei der einen Natronlauge… Das steht überhaupt nicht im Verhältnis zum angedachten nutzen.

Ich kann das jedoch alles nicht nachvollziehen.

Durch das Einlegen des Fasses verschlechtern wir keinesfalls die Eigenschaft des Fasses. Es handelt sich auch um Einweg Beutel und Fässer. Es erfolgt keine Wiederverwendung.

Freu mich auf weitere Meinungen.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: tsteinhauser] #33732 20.10.2022 20:15
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Hallo Thomas,

Was meinen Sie mit Bordur?

Folgendes Prozedere

Wir kaufen ein Deckelfass mit Zulassung für flüssig Gefahrgut (ohne Beutel) z.B 120 Liter Volumen

Wir kaufen einen sterilen Beutel 50 Liter Volumen (mehrfach eingeschweißt)

Beides wird in unsren Reinraum geschleust.

Das Deckel Fass geöffnet, der sterile Beutel aus der Verpackung genommen, leer in das Fass eingelegt (ohne weitere Befestigung etc.) und anschließend mit dem ADT Medium gefüllt.

Danach wird der Beutel verschlossen (über den Befüllschlauch) mit einem Pincj Clamp. ( ist dann dicht)
Und der Deckel vom Fass wird aufgelegt und geschlossen

Verpackung (Deckel Fass mit innen liegendem Beitel) wird aus dem Reinraum ausgeschleust, palettiert und Transport könnte stattfinden.

Re: Deckelfass mit Beutel für Gefahrgut flüssig [Re: tsteinhauser] #33733 20.10.2022 20:17
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Hallo Thomas,

Was meinen Sie mit Bordur?

Folgendes Prozedere

Wir kaufen ein Deckelfass mit Zulassung für flüssig Gefahrgut (ohne Beutel) z.B 120 Liter Volumen

Wir kaufen einen sterilen Beutel 50 Liter Volumen (mehrfach eingeschweißt)

Beides wird in unsren Reinraum geschleust.

Das Deckel Fass geöffnet, der sterile Beutel aus der Verpackung genommen, leer in das Fass eingelegt (ohne weitere Befestigung etc.) und anschließend mit dem ADT Medium gefüllt.

Danach wird der Beutel verschlossen (über den Befüllschlauch) mit einem Pincj Clamp. ( ist dann dicht)
Und der Deckel vom Fass wird aufgelegt und geschlossen

Verpackung (Deckel Fass mit innen liegendem Beitel) wird aus dem Reinraum ausgeschleust, palettiert und Transport könnte stattfinden.

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