"Bei dem verbrannten Akku handelt es sich um einen USV-Akku, der für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung besonders bei Computern und Servern sorgt. Er ist etwas größer als eine herkömmliche Autobatterie. „So ein Gerät über die normale Abfalltonne zu entsorgen, ist gefährlich. Allein wegen der möglichen Hitzeentwicklung, aber auch wegen der giftigen Stoffe, die in Akkus und Batterien enthalten sind“, betont EWL-Abfallberater Andreas Fischer. „Das gehört ganz klar zum Sonderabfall. Solche Akkus können ganzjährig im Wertstoffhof abgegeben werden."
Wenn man das liest, dann Fragt man sich schon, auf was für Ideen so Menschen kommen. Interessant wär schon, wenn der Verursacher ermittelt werden könnte. Aber da solche Fälle öfters vorkommen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass die Entsorger sich in der Zukunft Gedanken macher werden, wie man sowas verhindern kann, um dann den Richtigen zur Kasse zu bitten.
Ich habe mal eine Datei angehangen, wo es um Entsorgung bzw. Bußgelder bei Lampen geht.
Gruss aus Unterfranken
Gerald
Re: Hausmüll durch Akku in Brand geraten
[Re: Gerald]
#3346409.09.202218:12
Verhindern geht nicht. Wenn es privater Hausmüll ist, kann man Leute vorab nicht 100% abhalten, illegale Dinge in den Müll zu schmeißen. Sperrmüll landet im Wald, weil es zu nervig ist, zum Wertstoffhof zu fahren, Batterien im Hausmüll, Batterien im E-Schrott, Lösemittel und Medikamente im Klo... Leere (aber garantiert nicht drucklose) Spraydosen entsorgen vermutlich 99,99% der Privathaushalte über die gelbe Tonne - da passiert zum Glück einfach bisher nix, das Gefahrenpotential ist wohl auch geringer. Man bemerkt illegale Abfallentsorgung bei Privatpersonen eben leider immer erst, wenn was passiert. Man könnte noch mehr aufklären aber mal ehrlich: wer interessiert daran ist, Abfall richtig zu entsorgen, kümmert sich aktiv. Wem es sch****egal ist, den interessiert auch ein Flyer vom Entsorger nicht.
USVs haben auch Privatpersonen zu Hause, das ist nix nur für Firmen. Viele der Dinger haben allerdings auch Bleibatterien drin (UN2800)
Im gewerbl. Bereich gibt es die ganzen Spezialisten: Ob Arbeitsschutz, Umweltschutz, Entsorgung, Gefahrgut, QM, die Behörden gucken drauf, die Entsorger gucken drauf, Verbleibskontrolle mit Dokumentationspflichten - da klappt es halbwegs. Nicht, weil die Unternehmer unbedingt so viel "Eigenverantwortung" oder Umweltsinn mitbringen, sondern weil so viele hingucken und es schnell Ärger gibt.
Re: Hausmüll durch Akku in Brand geraten
[Re: Gerald]
#3560320.08.202315:47
Sehr interessanter Beitrag über den Link, nur das Problem ist nun mal der Bürger, welcher für die richtig Entsorgung verantwortlich ist. Es gibt zwar einen Bußgeldkatalog für Lampen, siehe weiter oben mein Beitrag vom 09.09.2022 13:56, aber wer kennt die Bußgelder schon. Interessant wird es, wenn es in der Mülltonne vor dem Haus zu einem Brand kommt und z.b. die Versicherung nimmt sich dem Fall an bzw. der Entsorger macht Stichproben! Den meisten Bürgern ist die Gefährlichkeit bzw. welche Gefahr von den LiBa ausgehen gar nicht bekannt!
Ich schreibe fleißig mit und sammle. Was besseres als jeden Monat einen neuen Brand als Praxisbeispiel für die Schulungen kann uns doch gar nicht passieren...
Re: Leider wieder einmal Recycling-Brand
[Re: DJSMP]
#3560921.08.202311:17
Hallo, DJSMP, Sie sind aber ein ganz Abgeklärter! Für mich ist immer interessant, welche Löschmittel unter welchen Umständen funktionieren. Und ehrlich gesagt mache ich mir große Sorgen, was solche Spontanentzündungen in einer Hochhaus-Tiefgarage für Folgen haben können. In der Nähe hatten wir auf dem FFW-Parkplatz drei Wochen einen Unfallwagen stehen, der nach einigen Tagen wieder rauchte. War dann schnell gelöscht, aber ist halt sehr unsicher. Diese Unfälle bestätigen meine feste Überzeugung, daß die Liba in Kl. 4.1 / 4.3 gehören und alles andere nur Lobbyarbeit ist. Einmal Herborn und die Diskussion geht los. Beste Grüße M.A.T.
Re: Leider wieder einmal Recycling-Brand
[Re: M.A.T.]
#3561321.08.202313:24
Für die Brände im Abfall taugen herkömmliche Löschmittel, da die Lithiumbatterien als Fehlwürfe nur die Zündquelle sind - die Masse, die da brennt, ist anderer Abfall. Und diese Brände entstehen auch nicht spontan, sondern durch Schütten, Verdichten, Greifern bzw. anderweitig groben Umgang mit Abfall, bei dem die fälschlich enthaltenen Batterien eben beschädigt werden und in Brand geraten.
Ich vertrete die These, dass keine UN38.3-konforme Batterie ohne Grund brennt. Entweder hat sie mechanisch, elektrisch oder thermisch Schaden erlitten (das kann auch eine interne Beschädigung durch Alterung sein).
Re: Leider wieder einmal Recycling-Brand
[Re: M.A.T.]
#3561521.08.202313:29
Und ehrlich gesagt mache ich mir große Sorgen, was solche Spontanentzündungen in einer Hochhaus-Tiefgarage für Folgen haben können.
Als ich letztens bei meiner Tochter in Köln war, stand in der Tiefgarage ein Hinweis, sinngemäß "Das Parken in der Tiefgarage von E-Autos bzw. mit Gas angetriebene Autos verboten", ich habe das auch schon mal in manchem Parkhaus gelesen, aber eben kein Bild gemacht.
Antwort auf
Einmal Herborn und die Diskussion geht los.
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich eigentlich nicht das sowas noch einmal passiert!!! Ich hatte mich im Bezug meiner Ausbildungstätigkeit 2017 noch mal etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigt, da war Herborn 30 Jahre her und es sind ein paar interessante Beiträge im Netz veröffentlicht wurden bzw. habe ich die Beiträge über den Prozessverlauf gelesen. Auch könnte es sein, dass so mancher den Unfall von Herborn vergessen hat.