An alle Profis,

wir haben eine sendung UN0276 Klasse 1.4 C (Nettomenge Explosivstoff 0,00108 kg)nach England mit der Fähre, meine Fragen dazu:

- Benötigt der Fahrer einen Sprengstoff-Befähigungsschein?
- Der Spediteur teilte mir mit, daß hierfür keine IMO erforderlich ist, da es sich hier um eine Mindermenge handelt. Ist das richtig, wenn ja, wo kann ich das nachlesen?

Danke im voraus.

Gruß

Hallo avs,
bin zwar kein Spezialist für den Seetransport, aber bei UN 0276 steht im IMDG-Code Kapitel 3.2 (Gefahrgutliste) in Spalte 7 der Eintrag "Keine", d.h.:

Spalte 7 Begrenzte Mengen

Diese Spalte gibt die Nettohöchstmasse für eine Innenverpackung an, die in Übereinstimmung mit den Vorschriften für begrenzte Mengen in Kapitel 3.4 (Meeresschadstoffe siehe auch 3.4.8) für die Beförderung eines Stoffes oder Gegenstandes erlaubt ist. Die Bezeichnung "Keine" in dieser Spalte bedeutet, dass es nicht erlaubt ist, diesen Stoff oder Gegenstand in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Kapitels 3.4 zu befördern.

Ein Vergleich mit dem ADR ergibt ebenfalls LQ 0!

GGAV Nr. 33 (M) findet für UN 0276 keine Anwendung.
Die Aussage des Spediteurs scheint mir daher zweifelhaft.

Gruß aus München
Günther Homann

Hallo avs,

bitte nicht Gefahrgut- und Sprengstoffrecht durcheinanderwerfen.
Die UN 0276 ist in der Liste der Sprengstoffe genannt "Kartuschen für technische Zwecke".
Damit wird benötigt eine Erlaubnis, ein Befähigungsschein und eine Verbringungsgenehmigung nach dem Sprengstoffrecht. Kleine, geringe und/oder andere Mindermengenregelungen gibt es im Sprengstoffrecht nicht.
Konkretes dazu auch in der 1. SprengV.
Hier kann man sich nur an eine dafür spezialisierte Spedition wenden oder das Zeug in England erwerben.

Gruß
Udo Leithold