Hallooooo….,
könnt Ihr mir sagen welche Tel. Nr. damit gemeint ist ?
Wir haben hier gerade eine kleine Diskussion
Also ich weiß das sie 24 Std erreichbar sein und Auskunft über den jeweiligen Stoff in englischer Sprache geben muß.
Meistens steht ja eine im Sicherheitsdatenblatt aber wenn nicht...
Gruß

Hallo Angelina,

die Nummer, die im Sicherheitsdatenblatt angegeben ist, ist in den seltensten Fällen für die Angabe in einer IMO-Deklaration geeignet.

Wie du schon geschrieben hast, muss die Nummer 24 Stunden erreichbar sein und in englischer Sprache Auskunft erteilen können. Ursprünglich kommt diese Forderung aus der Luftfracht, wird aber immer mehr auch im Seeverkehr gefordert mit den gleichen Anforderungen. Also eine Handynummer, bei der nach 3x Klingeln der AB dran ist, ist nicht geeignet. Es gibt genug Dienstleister, die das gegen Übertragung von Geldmitteln professionell erledigen. Sowohl im Dauervertrag als auch nur für eine Reise.

Gruß
Skypainter

Hallo,
abgesehen von den konkreten Einzelfällen (Feuerwerk, 6.2) ist die von Reedereien gewünschte TN m.W. eher auf vorauseilende Übererfüllung von US-Wünschen begründet. Wenn nämlich nachgefragt wird, "wo das steht", kommt "isso". Aber wenn schon sollte man es so machen, wie es im 49 CFR § 172.604 detailliert gefordert wird.Den Link hier.

Bei der Festlegung, wer anzurufen ist, muß unbedingt darauf geachtet werden, daß derjenige auch tatsächlich Zugriff auf die Sendungsdaten hat. Generell einfach die Nummer von jemand zu geben, der zum Stoff was sagen kann aber nichts über Mengen oder Verpackungen weiß, dürfte unzureichend sein, weil damit Informationen fehlen, die für die Einschätzung der Maßnahmen wichtig sind. Und Skypainter stimme ich zu, was die SDB-Nummer angeht. Sprachlich und betr. die Erreichbarkeit ist das nicht ausreichend. Für eine Forderung nach dem Namen eines Antwortenden (außer US) kenne ich keine Grundlage.

Daß immer wieder mal fälschlich die Nummern von Giftinformationszentralen, Chemtrec etc angegeben werden ist leider immer noch so.

Ich fände es gut, wenn für Importe nach D (egal woher) entsprechend eine deutschsprachige 24/7-Nummer angegeben werden müßte und die dann auch, wie in USA, kontrolliert würde.

Gruß
M.A.T.

Guten Morgen Angelina,
die Notfallnummer im MSDS ist in den meisten Fällen nicht für die Nutzung bei Unfällen im Transportbereich, vor allem nicht für externe Versender, gedacht, bzw. geeignet.
Sie ist in der Regel für Notfälle beim direkten Umgang mit dem Produkt gedacht.
Selbst wenn diese Notfallnummer für Unfälle bei der Beförderung gilt, wirst Du, als "Nichteigentümer" des Produkts, bei einer ungerechtfertigten Nutzung mit dem Anbieter aus Vertragsrechtlicher Sicht wahrscheinlich Probleme bekommen.
Gruß Markus

Hallo Angelina,

einige Staaten wie USA, Kanada, Saudi Arabien, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate, usw. haben in ihren nationalen Gesetzgebungen die Notwendigkeit einer 24-h-Notfallrufnummer für Gefahrgutbeförderungen hinterlegt. Die Anforderungen sind sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist i.d.R., dass diese Nummer während des gesamten Transports 24h erreichbar sein muss und in englischer Sprache durch den Versender bereit zu stellen ist. Ruft jemand an, muss die Person dieser Telefonnummer detailliert Aussagen über die Gefahren der beförderten Güter und Notfallmaßnahmen geben können (z.B. bei Brand, Produktaustritt usw.). Es könnte also sein, dass die texanische Feuerwehr aus Dallas nachts um 3 anruft und wissen möchte, welches Löschmittel einzusetzen ist, wenn dein Gefahrgut brennt.

Alle mir bekannten Reedereien im Seeverkehr fordern pauschal ebenfalls die Angabe einer solchen 24-h-Notfallrufnummer, auch wenn sich aus dem IMDG-Code diese Vorgabe nicht ableiten lässt. Das macht neben der eigenen Absicherung auch Sinn, weil der Rundlauf der Schiffe früher oder später auch durch ein betroffenes Land führen wird. Man bekommt im Seeverkehr eigentlich keine Gefahrgutsendung ohne Notfallrufnummer eingebucht.

Die Telefonnummmer aus dem Sicherheitsdatenblatt deckt, wie bereits ausgeführt, diese Anforderungen nicht ab. Der Versender muss eine eigene Nummer zur Verfügung stellen. Es gibt hierfür Anbieter, die sich mit englischsprachigem Callcenter auf diese Dienstleistung spezialisiert haben. Die Pakete sind vielfältig und reichen von einer einmaligen Bereitstellung für einen konkreten Transport bis hin zu Jahres-Abos. Die Preise sind dementsprechend höchst unterschiedlich und reichen von knapp 100 EUR für den Einzeltransport bis hin zu mehreren 10.000 EURs für Jahres-Abos, je nachdem, um wieviele Gefahrgüter es geht.

Abraten möchte ich unbedningt von der "Gib dem Mitarbeiter das Handy mit nach Hause-Version". Die genannten Länder arbeiten wenn wir schlafen. Und gerade bei USA hängen empfindliche Strafen dran, wenn die Notfallrufnummer nicht funktioniert. Und eine Abteilung im DOT ruft den ganzen Tag testweise solche Nummern an und schaut ob die funktionieren!