Hallo zusammen,
ist ein Packstück, dass den Aufkleber "Excepted Quantities" trägt wirklich von den Reglen der ICAO bzw. IATA befreit? Oder muß da nicht doch einiges beachtet werden??

Eine Antwort hierauf wird die Juli-Ausgabe von "Gefährliche Ladung" geben - da gibt es zwei Praxis-Beiträge zu excepted quantities und Kleinmengen.

Aber vielleicht kann ja ein Forum-Mitglied schon vorher den Erklär-Bär machen?

Hallo AvDeventer!



Abschnitt 2.7. der IATA-DGR regelt die Versendung von Gefahrgut in Freigestellten Mengen.

2.7.0.1 befreit von den Bestimmungen der Markierung, Kennzeichnung und Dokumentation.



Zu beachten sind aber die nachfolgenden Vorgaben, hier nur kurz angerissen:

· 2.7.0.2. Aufzählung von Bestimmungen die zusätzlich zu den in 2.7 genaanten zu beachten sind (z.B. Schulungsbestimmungen gem. 1.5, usw.)

· 2.7.1 zugelassene Gefahrgüter (z.B. Klasse 3, alle VerpGrp,, Unterklasse 2.2. ohne Nebengefahren, usw.)

· 2.7..2 verbotene Gefahrgüter (z.B. Klasse 1, Infektiöse Stoffe der Unterklasse 6.2, usw.)

· 2.7.3 verboten als aufgegebenes Gepäck, Handgepäck oder Luftpost

· 2.7.5.1. max. Nettomengen je Innenverpackung (z.B. 30 ml für entzündbare Flüssigkeiten, usw.)

· 2.7.5.2. max. Nettomengen je Außenverpackung (z.B. 1 l für entzündbare Flüssigkeiten der VerpGrp III, usw.)

· Zusammenfassung des vorstehenden in der Tab 2.7.A

· 2.7.7.2. Eintrag im Luftfrachtbrief „Dangerous Goods in Excepted Quantities“

· 2.7.8 Verpackungsanforderungen

Ø nur zusammengesetzte Verpackungen

Ø stabil gebaute Verpackung

Ø bei Zusammenpackung mehrerer Gefahrgüter: Q-Wert kleiner/gleich 1

Ø Packstück – Prüfungen (z.B. Freifall – Prüfung aus 1,8 m Höhe, usw.)



Es hilft nur das Studium des Abschnittes 2.7. der IATA-DGR. Wenn dann alle Anforderungen erfüllt sind, steht einem Versand von Gefahrgut in Freigestellten Mengen nichts mehr im Wege.



Herzliche Grüße

Jürgen Köster

Hallo Herr Köster,
vielen Dank für ihre ausführliche Antwort.
Das Kapitel 2.7 ist mir auch wohl bekannt, nur leider verhält es sich zu unser aller Überraschung so, dass die amerikanischen Kollegen die IATA-DGR nicht anerkennen...schon gar nicht die "Begrenzten Menge" so wie sie unter Kap. 2.7 beschrieben sind...die Kollegen in Übersee bestehen auf die ICAO-TI...ich brauche Ihnen sicherlich nicht zu erklären, dass diese Tatsache das Verschicken von DGR in die Staaten nicht unbedingt leichter, eher noch schwieriger macht.
Viele Grüße
A.v.Deventer

Guten Tag!
Die Forderung nach ICAO-TI ist in diesem Zusammenhang unproblematisch da in Chapter 2, Kap. 2.4 der TI die Regelungen der IATA-DGR, Kap. 2.7, ebenfalls zu finden sind. Oder anders ausgedrückt: IATA hat's aus ICAO übernommen und ist nie "großzügiger" als ICAO. Somit sind die IATA-DGR auch nach/von USA anwendbar. Siehe auch State Variation USG-01.
Mit freundlichen Grüßen,
Roland Mandel