Hallo,

es geht um das Zusammenladen von Gefahrgütern auf einer Mixpalette.

Auf beiden Paletten im Anhang befinden sich jeweils 2 Kanister UN3267 in bauartgeprüfter Verpackung korrekt belabelt, zusammen mit diversen Nichtgefahrgütern.

In beiden Fällen fehlt die Kennzeichnung als Umverpackung und die Wiederholung der Gefahrzettel und UN-Nummer, soweit klar.


Was mir auch nicht gefällt ist die Position der Gefahrgüter auf der Mischpalette.

Auf Palette 1 werden die Kanister durch die oben aufliegende Sackwaren belastet.

Auf Palette 2 sind die Kanister durch die Position auf der Ecke natürlich besonders gefährdet durch Anstoß oder ähnliches.

Frage, gibt es im Gefahrgutrecht klare Vorgaben, wie solche Zusammenladungen auf einem Ladungsträger zu behandeln sind?

Hallo,

so verladen, dass nichts beschädigt wird bzw. sich nichts gegenseitig beschädigt. Bauartgeprüfte Kanister halten eine gewisse Gewichtsbelastung aus. Für die Ränder kann man Kantenschoner aus Pappe verwenden oder zwischen verschiedenen Lagen Pappen legen, die das Gewicht besser verteilen. Konkreter wird es nicht, v.a. gibt es nichts speziell zu Paletten.

Ich weiß, dass Paletten in der Praxis so aussehen, aber meinst du, die würden eine Neigung Richtung 40° (genaue Gradzahl hab ich nicht im Kopf) aushalten ohne verrutschen/ abrutschen der Ware? Das wäre wichtig hinsichtlich der Ladungssicherung und der bei der Fahrt auftretenden Kräfte.

Hallo moerser,

ich schließe mich Claudi an und habe noch eine Ergänzung zu der Belastung die bauartgeprüfte Verpackungen von oben aushalten: Diese leitet sich aus dem Verfahren der Stapeldruckprüfung in 6.1.5.6.2 ADR für jede Verpackung individuell über die zulässige Bruttohöchstmasse und die Höhe der Verpackung ab. In der Prüfung wird die Verpackung mit einem Gewicht belastet, als ob sie die unterste Verpackung eines mindestens drei Meter hohen Stapels solcher Verpackungen wäre, wovon alle bis zu ihrer zulässigen Bruttohöchstmasse befüllt sind.

Neben den reinen Gewichtskräften durch gestapelte Ladung, dürfen aber auch die Kräfte nicht vergessen werden, die möglicherweise beim Niederzurren noch dazu kommen.

LG Phil

Hallo,
und noch was drangehängt. Für einmalige Beförderung per Lkw - also nur zweimal anpacken - ist die Umschrumpfung normalerweise ausreichend für die seitliche Stabilität. Falls aber umgeladen wird (Hersteller -> Hauptlager -> Regionallager -> Kunde) ist erfahrungsgemäß die Wahrscheinlichkeit da, daß Aufbauteile oder Staplergabel die Folie beschädigen und dann die Vorspannung wegfällt. Dann kann beim Anpacken der Palette gerne was rauspurzeln. Darum hielte ich für solche Sammelladungen die Gitterbox für besser. Persönlich wäre es mir immer lieber, die GG-Versandstücke liegen außen, weil dann etwas vorsichtiger hantiert wird. Aber es gibt das Gegenargument der Kennzeichnung auf der Umverpackung und daß innen mehr Schutz durch das Nichtgefahrgut besteht.
Niederzurren halte ich bei Paletten nur dann für wirksam, wenn oben durch Palette die Lastverteilung erreicht wird. Ohne diese führen die Gurte nur zur Beschädigung.
Ansonsten noch die gefahrgutrechtliche Vorgabe, daß durch die Zusammenpackung auf der Palette hier nicht ggf. potentielle Unverträglichkeiten Inhalt/Verpackungsmaterial oder Beschädigungen entstehen (5.1.2.2 Satz 2).
Gruß
M.A.T.

Da hast du sicherlich Recht, aber hallo, ich bin erst 2 Monate hier, ich kann nicht alle Baustellen auf einmal fertigstellen.


Die Gradzahl ist auch abhängig davon wie hoch der Stapel ist und ob Sicherungsbedarf auch nach vorne oder "nur" zur Seite (nach hinten) besteht.

Da bei der Verladung Formschluß nach vorne und zur Seite besteht, (es wird entweder auf Kofferbrücken oder auf Code XL verladen) könnte die Wicklung fast ausreichen.