Hallo!
Ich stehe vor folgender Situation: Wir wollen ungenutzte Fässer verwenden, um Abfall zu versenden. Es handelt sich um UN 1993, welche gemäß P001 auch mit Stahlfässern A1A versendet werden kann, Verpackungsgruppe II und Y passt auch. Da es sich um organische Lösemittel handelt, ist aber nun noch der Blick auf den maximalen Prüfdruck wichtig. Hier haben wir einmal Fässer mit 100 und 250 kPa. Ich verstehe es gemäß ADR 4.1.1.10 folgendermaßen:
Die Sendung ist zulässig, wenn bei 50 °C der Innendruck nur maximal 4/7 (also 57 %) des maximal erlaubten beträgt - also 0,57 * (100+100) = 114 kPa oder 0,57 * (100+250) = 199 kPa.
Nun haben wir leider Gemische an Lösemittel, die wir loswerden wollen, was die Berechnung des Innendrucks anhand vom Dampfdruck schwierig macht. Ich gehe aber nun mal einfach vom leicht-siedensten Stoff aus, welches Isopropanol ist. Zur Berechnung habe ich einfach mal ChatGPT gefragt und als Antwort erhalten, dass bei 55 °C gemäß Berechnungen ein Gesamtdruck von 1,6 bar vorliegt, also 160 kPa. Dementsprechend könnten wir für reines IPA nur die Tonnen mit 250 kPa verwenden und würden diese dann auch mit Sicherheit für die Mischung verwenden können.
Folgende Sache macht mich aber nun stutzig. In der Mischung gibt es auch noch das Lösemittel Methyl-tert-Butyl-Ether (MTBE). Der Dampfdruck ist hier etwas niedriger, aber nicht groß verschieden. Dieser wurde aber in einem 100 kPa Fass zu uns gesendet. Ich kann nun keine Berechnung mit ChatGPT mehr machen, aber ich werde doch mit Sicherheit auch nah an die 160 kPa von Isopropanol kommen.
Hieraus ergibt sich nun die eigentliche Frage, weshalb ich noch zögere:
Hat also der ursprüngliche Versender hier ein Fehler gemacht oder ist die Berechnung falsch?
Hat jetzt viel mit Mathematik zu tun und ich habe hier auch alles größtenteils vergessen. Aber wer öfters mal solche Berechnungen macht, kann mir ja einen Hinweis geben!!
VG